Weiter auf dem endlos erscheinenden Weg zum Estrich ging es bei der Leitungsführung von Wasser und Luft vom Technikraum zum Obergeschoss.
Für diesen Weg machte ich mir ja schon in der Planungsphase den Flur im EG aus, welcher sich auf Grund der erhöhten Raumhöhe und den Kreuzungspunkten vom Technikraum und Flur OG super dafür eignet.
Da im Flur die Installation in mehreren Ebenen abläuft, also ganz oben die Haupt-Elektrokabel, darunter die Luft- bzw. Wasserführenden Leitungen, musste ich mir eine Unterkonstruktion zurechtmeisseln. Mit Konstruktionsholz, der vorher überlegten Verlegereihenfolgen und Schellengrößen ging es ans Werk. An der Wand habe ich einen Aufleger angebracht, so dass dessen Oberkante gleichzeitig die Unterkante vom Schellenträger darstellt. Genau nivelliert gab es mir so die Möglichkeit, alle Rohre in der exakten Kote von Technikraum über Küche und Flur in den Schacht zum OG zu führen.
Wahnsinnig viel Arbeit und sieht heute zugegeben noch recht dürftig aus- aber ich hoffe es lohnt sich im Nachhinein solch eine komplizierte Installationsebene geschaffen zu haben um auf die vielen und großen Installtionskoffer in den Gäste-Kinder- und Badezimmer verzichten zu können.
Natürlich sollte man mit den Heizungs- Warmwasser- und Lüftungsleitungen so kurze Wege wie nur möglich gehen! Steht auch im Ausbauordner drin :P Aber mal ehrlich, macht ein halber Meter Länge hier den Kohl fett? Und überhaupt, würden wir unser Haus so ausbauen wie vom Ausbauordner, Dahotherm, Pluggit und ProHaus bzgl. Abgas gefordert und geplant, so hätten wir unser Gästezimmer in "Technikzentrale 2" umbenennen können. Denn:
1. Abgas: Gehen Sie den kürzesten Weg!
- Nicht mehr als zwei Umlenkungen. Jede Umlenkung bedeutet 1p! Jeder Meter Abgasrohr 1p!
- Bei unserer Abgasleitung von 60/100 sind maximal 9p als externer Druckverlust drin. Mit nur zwei Bögen bedeutet dass also dass man wir direkt aufs Dach kommen- mehr Umlenkungen sind leider nicht drin :P
- Wer will auch schon das Abgas durchs ganze Haus führen? ;)
2. Heizungsleitungen: Gehen Sie den kürzesten Weg!
- Direkt nach oben, keine langen Vor- und Rücklaufwege mit den Hauptleitungen gehen.
3. Sanitärleitungen: Gehen Sie den kürzesten Weg!
- Natürlich, denn je länger der Weg vom Kessel zum Verteiler OG desto mehr Druckverlust ggf. mehr Wärmeverlust
4. Lüftungsplanung: Vertikal nach oben in den Spitzboden!
- Auch hier liegt es auf der Hand. Je mehr Umlenkungen im Netz, desto höher die Druckverluste. Und vor allem bei den Kanälen von Pluggit sind die Druckverluste sehr hoch, immerhin sind diese Kanäle für den Estrich. Durch die Stabilität hervorragend gegen Zusammendrücken unterm Estrich geeignet, haben diese dank der Form natürlich keine glatte Innenwand jedoch dadurch viel höhere Druckverluste als Flachkanäle.
- Außerdem- wer will denn gerne unnötig viel überteuertes Material ausliefern? ;)
Zusammengefasst müsste ich also die Abgasleitung sowie die Lüftungsleitungen direkt übers Gästezimmer in den Spitzboden bzw. durch bis aufs Dach führen. Die Wasserleitung direkt durch und auf dem Boden vom Gästezimmer bis ins Gästebad und den Heizungsverteiler direkt im Gästezimmer an der Wand.
Warum nicht- dieser Aufputz!!!!!!!!!!!-Verteilerschrank ist ja auch wirklich hübsch!
Laut dem Ausbauplaner für die Heizungstechnik sitzt der Heizungsverteiler fürs Erdgeschoss im Übrigen im Technikraum. Also dort wo auch......
...von der Lüftungsfirma die Wohn- und Esszimmer-Zuluftkanäle auf den Rohboden verlaufen (Aufwandmontage!),
...dass Lüftungsgerät geplant und auch aufgebaut wurde,
...der Heizkessel geplant und auch aufgebaut wurde,
...sechs Wasserleitungen fürs Gästebad auf dem Rohrfussboden verlaufen (Aufwandmontage!),
...der Hausanschluss vom Trinkwasser geplant und auch installiert wurde,
...der Hausanschluss vom Gas geplant und auch installiert wurde,
<- und ich quellte mich in so vielen unzähligen hoffnungslosen Minuten mit der Frage herum: "Wo zum Teufel ist hier eigentlich noch Platz für diesen gigantischen Aufputzverteiler?
Die Decke ist auch voll verplant :>
Egal, der Heizungsverteiler fürs Erdgeschoss kommt bei uns unter die Treppe. Da diese eh mit Setzstufen bemustert wurde, eignet sich dieser Raum bestens um dieses Monster von Verteilerschrank zu verstecken. Merkt man mir an, dass ich diesen Schrank nicht leiden kann? Ja? JA! Ein Megading, jetzt mal ehrlich, darin könnte ich noch zwei Server installieren! Und eine Telefonanlage! Diese Verteiler von Aquatechnik sind im Prinzip ja nicht schlecht, nur eben nicht spezifisch ausgelegt. Bedeutet: Diese Schränke sind für Verteiler bis zu XY gebaut (Ich schätze mal auf bis zu 12 Abgänge). Da unser Haus im Erdgeschoss nur 6 Heizungskreise hat, ergibt sich im Kasten einiges an Platz :>
Der Verteiler vom Obergeschoss sitzt genau über dem Flur vom EG, daher sind die Leitungswege der Heizung dennoch sehr kurz, da ich mit den Hauptleitungen bis mitten in den Flur fahren kann und erst dort nach den T-Stücken relativ kurze Wege bis zu den Verteilern über bleiben
Parallel zu hab mich mich an die Duschwand im Obergeschoss getraut. Nach langem Austüfteln wie tief der Unterputzkörper von Grohe bei uns genau montiert werden muss (Abzüglich Spanplatte, 12,5 er Rigipsplatte und Fliesen) und wo genau dieser sitzen soll (Immerhin wird genau dort der Einhebelmischer sitzen) um harmonisch im Fliesenspiegel zu wirken habe ich mich an die Monate gemacht. Die Holzbalken hab ich zusätzlich der Schrauben noch mit Holzleim bearbeitet- man weiß ja nie mit welchen Aggressionen man morgens mal Duschen geht :D
Auch der Brausewinkel (Gleiches Spiel mit Position und Tiefe wie beim Unterputzkörper) saß am Ende Passgenau!
Mit maximaler Ausnutzung der Biegeradien der Wasserleitungen wurde der Warmwasser und Kaltwasserverteiler befestigt. Da der Unterputzkörper der Dusche, die Winkel des Waschbeckens und die untenliegenden Wannenleitungen ungünstig nah beisammen liegen, wurde die Befestigung zum Abenteuer.
Hinzukommt dass diese Verteiler von Aquatechnik sich nicht in zwei unterschiedliche Positionen drehen lassen. Für die Leitungsführung wäre es viel besser gewesen, die Dusche vom Verteiler nach oben anzuschließen und für Wanne und Waschtisch nach unten abzugehen. Nur leider lässt dieses Verteilerstück dank der Endstellung dies einfach nicht zu.
Auch hier haben wir uns anfangs etwas zu blauäugig auf andere Verlassen. Erst bei der Monate fiel auf, dass die Ausbaumaterialien eine Unterputzkonstruktion von Armaturen gar nicht zulassen. Dieses System welches wir hier verwenden (müssen) bekommt man als Normalsterblicher nicht einfach im Baumarkt. Sämtliche Teile welche fehlen müssen hier für viel Geld über ProHaus Heizungsplaner geordert werden.
Da wir die Duscharmatur bei der Bemusterung rausgeschmissen haben und sagten, dass wir eine Unterputzvariante favorisieren, hätte ProHaus diese Information auch gerne an den Sanitärplaner weitergeben können statt uns nur die paar Kröten abzüglich ihrer Einbehalte gut zuschreiben. Denn der Unterputzkörper wird mit 2x 1/2" Außengewinde angeschlossen- In unserem Ausbaupaket waren dafür nur die beiden Standardanschlusswinkel mit 1/2" Innengewinde vorgesehen.....
Hier hab ich mir natürlich nur schnell mit zwei Doppelnippel 1/2" auf 1/2" geholfen. Jedoch stellt sich dann die Frage, die realisiert man die Leitungsführung vom Unterputzkörper zur Regendusche und zum Brauseabgang?
Nun, hier hätten wir nun im Prinzip Nachbestellen müssen, wieder Wochen auf Material warten können und mit viel Glück sogar dass Richtige bekommen. Dies wären:
3x Übergänge von 1/2" Außengewinde auf 16mm,
3x Bögen 16mm,
1x Anschlusswinkel 16
3,0 Meter Rohr 16mm
Kosten von geschätzt 70 Euro inkl. Transport.
Aber auf Grund der oben genannten Punkte hatte ich mich aus Zeitgründen dazu entschieden, dies mit Kupfer-Schraubverbindungen aus dem Baumarkt zu machen. Kosten: Gut ein Drittel- Verfügbarkeit: Sofort.
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