timeline

Freitag, 2. Mai 2014

Küchenboden Fliesen

Und das Fliesen kann beginnen!??
Eher Fragezeichen als Ausrufezeichen- denn hier mussten wir erst Stundenlang über das Muster diskutieren. Warum? Immerhin war doch "gerade" bemustert und die Anzahl der Fliesen darauf ausgelegt? Ganz einfach: Gerade würde alles andere als professionell aussehen....Aber warum?
Nun, als wir uns damals die Fliesen aussuchten, also zur Bemusterung, stand unsere Küche nicht fest. Damals haben wir uns einfach die schönste- und im Preisrahmen- Fliese ausgesucht und nicht darüber nachgedacht, welches Muster letztlich vor Ort gelegt wird. Nun stellte sich aber heraus, nachdem wir unsere Küche ja fertig geplant hatten und diese auch in einer Woche bereits kommen soll, dass ein gerades Fliesen einfach unmöglich wird. Unser Problem ist, dass wir eine Küchenzeile und eine Kücheninsel haben- dies bedeutet, dass wir zwei Flure  haben. Also einmal zwischen Küchenzeile1 und Kücheninsel- sowie einen zwischen Kücheninsel und Außenwand. Außerdem genau auf der Achse auch noch die Eingangstüre zur Küche. In Kurz müssten wir unser gerades Bild an folgenden Punkten messen und überall gleichgroß ausrichten- was schlicht unmöglich ist:

  • Eingangstüre und die Flanken
  • Küchenzeile 1
  • Kücheninsel Seite 1
  • Kücheninsel Seite 2
  • Außenwand
  • Trennwand

die roten Linien zeigen die Kanten, an welchen die Fliesenstärken nicht voll zu sehen währen und demnach als "Rest" zu sehen sind. Hier ergeben sich zwangsläufig ungleiche Fugenmuster














Jetzt haben die Fliesen gewisse Abmessungen (in unserem Falle 33x33) und unsere Kücheninsel eine Tiefe. Letztlich, egal wie es man hin und herschiebt, bleiben IMMER unterschiedliche Fliesenreste im Flur leben der Kücheninsel und der Küchenzeile. 
Wir würden es zwar hinbekommen ein gerades Muster zu verlegen welches zwischen Kücheninsel und Küchenzeile1 neben den Sockeln gleichgroße Fliesen"reste" überbleiben, jedoch würde dann im anderen Gang zwischen Kücheninsel und Außenwand unterschiedlich breite Reste überbleiben...Teilweise nur 5 cm bis zur nächsten Fliesenfuge, und dass sieht einfach nach nichts aus ;)

Wir haben hin und herüberlegt, alle möglichen Varianten auf den Boden gemalt- aber letztlich gab es immer ein Bild was mir als möchtegern Perfektionisten nicht gefallen hätte.
Demnach habe ich mich fürs Diagonalverlegen entschieden, denn hier sind alle Spatzen gefangen. Die Diagonale schießt mir entgegen aller Kanten und somit ergibt sich wieder ein anderes Bild. Ich bin gespannt ob die Fliesen reichen, noch mehr jedoch ob es die richtige Entscheidung war die Fliesen doch Diagonal zu verlegen!

Da wir ja keine diagonale Fliesenverlegung bemusterten, werden die Fliesen wohl eher nicht reichen und wir müssen uns welche nachbestellen. Doch nachdem ich mich da im Fachmarkt vorsorglich schon meldete stellte sich heraus, dass diese Fliesen nicht mehr zu bekommen sind....oooOO Oh man! Ja diese Fliesen von Grohe sind aus dem Sortiment genommen.... und so habe ich noch mehr Druck auf meinen Schultern, absolut keinen Verschnitt zu haben :D
Man wie toll- da macht das Arbeiten Spaß..

Als erstes hab ich mir von der Außenwand einen rechten Winkel erzeugt, denn wie sich zeigte ist die Dehnungsfuge vom Estrichleger alles andere als 90° :D Damit ich aber so wenig wie möglich unterschiedlich zuschneiden muss, die Fliesen genau halbiert und immer als ganzen entlang der Außenwand gelegt werden sollten mussten es exakt 90° zur Außenwand sein. Mit Hilfe einer Richtlatte und dem Winkelmesser ging dies recht Schnell. Mit dem Hufa Schneidebrett ging es los, diagonal angeritzt und zack- da war sie durch. Zugegeben, am Anfang etwas zaghaft und scheu- ging es später recht zügig und brachial! Zwar mit Gefühl, aber deutlich schneller ;)

Wichtig war schon beim Schneiden der Fliesen darauf zu achten, welche Diagonale ich anschneide. Denn unsere Fliesen haben haben wie so viele andere auch ein Muster- und demnach gibt es zwei verschiedene Diagonale. Anja wollte dass ich das Muster nicht wild lege (Also wechselnd) sondern immer gleich, also mussten alle Fliesen richtig geschnitten werden.

Der Fliesenheber mit Saugfunktion ist toll! Kann ich nur empfehlen! (Zu sehen auf dem Bild in Blau) Geht schneller, man kann die Platten genauer positionieren und kostet nicht die Welt ;)

Nach und nach, von Tag zu Tag bzw. von Abend zu Abend ging es immer ein Stück weiter. War froh dass ich mal zwei Abend komplett alleine auf der Baustelle war, da konnte ich gut was wegschaffen :D

Bei den Fliesenkreuzen ist jedoch Vorsicht geboten! Was mir relativ schnell auffiel, dass die Fliesen NICHT kalibriert sind! Dass wir noch eine Höllenarbeit sag ich Euch....
Kaliwas? Kalibriert! Die Fliesen, also unsere mit Aufpreis versehenen Fliesen aus der Bemusterung sind zwar alle recht gerade und toll- doch alle Kanten und Oberflächen sind nicht 100%ig exakt gerade! Man sieht auch auf den Bildern, dass ich nicht überall mit den Fliesenkreuzen arbeiten konnte, dass liegt daran dass die Kanten einfach nicht immer 100%ig gleich sind... 
Teure Fliesen sind kalibriert- dies bedeutet wohl dass sie während dem Brennvorgang geschnitten werden und so sämtliche Fliesen exakt genau sind. Alle Kanten laufen parallel und somit kann man beim Fliesen nichts falsch machen.... immer die gleichen Fugenbreiten :)  - doch aus der Traum, unsere sind ja eben etwas schief! 
Kleiner Tipp für die Anderen: Nehmt zwei Fliesen in die Hand und legt die Fliesen Kopf auf Kopf, also so dass sich die Fliesenmuster berühren übereinander.... nun schaut wie gerade die Kanten tatsächlich verlaufen- ihr werdet feststellen, dass hier und da mal ein bisschen weniger als ein Millimeter unterschied vorhanden ist. Nun haltet die Fliesen noch hoch so dass ihr zwischen die beiden Fliesen durchschauen könnt während Ihr diese aufeinanderpresst wie ein Sandwich.- Sieht die ganz gerade? Oder könnt ihr auch teilweise durchsehen? ;)
Durch das Weglassen der Fliesenkreuze konnte ich die ungeraden wieder ausgleichen. Dies war gar nicht so einfach- drehte man die eine Fliese leicht so dass die Fuge passte- hatte man bei der nächsten wieder das gleiche Problem :( Aber mit filigraner Arbeit wurde letztlich zumindest in meinen Augen ein tolles Fugenbild erreicht.

Hier mein neues Spielzeug: Die Nassschneidemaschine. Das Hufa-Schneidebrett ist zwar Klasse- aber für unsere 1cm starken Fliesen auf Diagonale war es für mich letztlich nicht möglich, gänzlich Fehlerfrei zu arbeiten. Hier und da brach an der Ecke mal ein kleines Stück mit ab, so dass ich mich dazu entschieden habe die nächsten Fliesen zu Schneiden statt zu brechen. (Die Fliesenzuschnitte an welchen etwas abgebrochen war wurden wo anders verwendet!)
Die Naßschneidemaschine macht zwar ordentlich Dreck- aber dafür sind die Ergebnisse super! Dauert etwas länger als mit dem Schneidebrett, aber dagegen spricht der wenige Verschleiß vor allem beim Diagonalschneiden.

Tag für Tag- Stunde um Stunde- Fliese an Fliese
Hier habe ich erst die "ganzen" Fliesen verlegt, da ich nicht wegen jeder kleinen Ecke die Maschine anschmeißen wollte und konnte. Die Nachbarn hätten sich nach 20:00 Uhr nämlich sicher sehr gefreut wenn ich hier Nachts die 1cm Steinfliesen zersäge.....
Also wurde bis zum Wochenende alles verlegt, so dass dann der Rest zugeschnitten und verlegt werden konnte:
So langsam wirkte der Raum und der Stolz wuchs in neue Bereiche! 
Alle Fliesen schmückten den Boden- die Fliesen liegen restlos aus, nur der Fliesensockel fehlt noch..
aber dabei sollte es natürlich nicht bleiben, deshalb ging es sofort los... <- Moment mal, sofort? Falscher Film? Leider nicht! Denn hier kam der Moment als wir uns erstmals über den Sockel Gedanken machen mussten. Wie sollte dieser aussehen? Gibt es da nicht Sockelfliesen vom Hersteller? Hö?
Wir schauten in unserer Bemusterungsliste nach und mussten feststellen, dass da steht "Sockel aus Bodenfliesen" und wir uns nicht irrten, es waren tatsächlich keine Sockelfliesen dabei :( 
Aber was tun? Einfach aus den Bodenfliesen paar Zentimeter abschneiden und an die Wand klatschen? Da entsteht doch oben eine hässliche Kante zur Wand- diese einfach mit Silikon Abspritzen, denn da schaut eh kein Mensch hin?!
Nein, wir haben uns nun schon so viel Mühe mit dem Boden und der Küchenplanung gegeben, dass wir hier nicht einfach eine Silikonfuge auf einem Sockel streichen wollen und als Staubfänger stehen lassen wollen.
Vom Hornbach haben wir uns Fliesenprofile geholt- einige Meter an Edelstahl und ein paar an normalen Platik-weiß.
Warum verschiedene? Nun es gibt im Baumarkt diverse Profilstangen: 

  • Aluminium eloxiert
  • Aluminium weiß lackiert
  • Plastik PVC in verschiedenen Farben
  • Edelstahl gebürstet
  • Edelstahl poliert
Vor und Nachteile? Nach und nach findet man diese raus... 
Aluminium z.B. sieht sehr hübsch aus, jedoch sieht man jeden Kratzer! Vor allem am Boden, mal mit dem Staubsauger dagegen schrammen und schon hat man einen Kratzer den man für immer sieht. Also Mangel sieht man sofort ;) - Preislich im Mittelmaß
Plastik sieht normal aus- unauffällig weiß. Preislich am günstigsten! Jedoch verblasst die Farbe im Laufe der Jahre durch Sonneneinstrahlung da die Weichmacher verschwinden :>
Edelstahl hingegen ist die Königsklasse? Sieht schön aus, die Sonne kann dem nichts und auch Kratzer sind viel schwer hineinzubekommen. Jedoch natürlich am teuersten- im Gegensatz zu der Plastikvariante kostet hier er Meter gleich mal das 8 bis 10-fache.
(Plastik: 4 €, Edelstahl: 35 €)

Wir haben uns in der Küche, gerade da es der Ort ist an dem man sich am Längsten aufhält, dazu entschieden die sichtbaren Stellen mit den Edelstahlprofilen auszulegen und hinter den Küchenzeilen nur die Plastikvariante zu nehmen. Klar, hinter der Küchenzeilen hätte es eigentlich keinen Sockel gebracht- aber wir wollten hier einfach alles richtig machen und nicht am Sockel sparen! Immerhin schließt so der Boden schön sauber mit der Wand ab und auch beim Dilemma (Glas fällt um- Wasser läuft mal von oben nach unten hinterm Schrank) läuft s Wasser auf'n Boden und nicht hinter den Estrich.

Vor Ort ging es also los- Vollgepackt mit Profilstangen ging es ans Zusägen der Fliesen! Wie im Bemusterungskatalog notiert haben wir jeweils vier Sockel aus einer Fliese rausgeschnitten! Da oben ja die Edelstahlleiste draufkommt, sieht man die Schnittkante nicht ;)
Am Anfang, am Ende und auch an der Trennwand saß ich mehre Stunden um mit Naßschneidemaschine sowie Flex mit Diamantschneideblatt die Profile auf 45° zu schneiden. Was eine Fummelarbeit...


















An den Wandseiten hinter den Küchenzeilen kam das PVC hin und ließ sich in Windeseile montieren- nun ist überall ein sauberer Abschluss vorhanden :) 


Auf dem vorletzten Bild gut zu sehen die ersten Fließen- und die Dehnungsfuge welche nicht parallel verläuft. Dies kam wie oben beschrieben dadurch, dass diese nicht 90° zur Außenwand verläuft. Hier wird später aber die Trittschalldämmung vom Laminat drüber gelegt.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen